Heute bin ich recht nachdenklich, denn in der letzten Zeit hatte ich einige Gespräche, die für mich alles andere als angenehm waren.
Ich bin dabei mich beruflich weiterzuentwickeln. Diese weiterentwicklung bedeutet, das ich für eine gewisse Zeit in eine andere Stadt gehe. Ich sehe das als Riesenchance, denn nach 15 Jahren Teilzeitarbeit wegen der Kinder bin ich für Arbeitgeber kein wirklich interessanter Arbeitnehmer. Außerdem muss ich in Hinblick auf die Trennung sehen das ich meine Füße auf den Boden bekomme und für meinen Lebensunterhalt selbst sorgen kann.
Für die beiden Jungs war nach der Trennung sofort klar, das sie bei ihrem Vater bleiben wollen. Josephine will zwar lieber bei mir wohnen, aber wenn ich die Stadt verlasse würde sie auch lieber bei Holger bleiben.
Jetzt ist es so das mir von vielen Seiten Unverständnis entgegengebracht wird, das ich die Kinder alleine lasse. Aber ich lasse sie ja gar nicht alleine. Ist die Erziehung durch den Vater weniger Wert als durch die Mutter?? Ist es ok, wenn ein Vater beruflich weiterkommen will und deshalb Wochenendvater wird, für eine Mutter ist es ein No go? Muss ich mir ein schlechtes Gewissen einreden lassen, weil ich jetzt gerade mal für 1- 1,5 Jahre an mich denke?? Obwohl ich weiß das die Kinder bei Holger super aufgehoben sind?? darf ich als Mutter überhaupt an meine berufliche Zukunft denken?? Oder muss ich mich dem Gesellschaftsdiktat unterwerfen?
Ich bin zur Zeit sehr frustriert!
6 Kommentare:
Ich finde das sehr stark von Dir!
Geh' Deinen Weg und laß' Dich nicht beirren!
GLG, Sabine
Oh Man, die Menschen sind so.... unmöglich. Es fällt dir doch warhscheinlich gar nicht leicht, die Entscheidung der Jungs als "gut" anzunehmen... und bei einer Umsiedlung deiner selbst wird es dir auch sicher das Herz brechen, die Maus da zu lassen. Doch wenn du weißt/spürst das sie gut aufgehoben sind beim Papa... warum nicht? Ich kann nicht sagen, wie ich reagieren würde als Mama, die die Kinder (so früh) ziehen lassen muss...
Ich wünsche dir von ganzem HErzen Kraft, deinen Weg zu finden und hoffe, das alle anderen statt zu nörgeln das Akzeptieren lernen.
Ich bin zwar stiller und seltener Leser Deiner Seite, aber hierzu möchte ich auch was schreiben:
Ich bin die Woche über nicht zu Hause, arbeite in einer anderen Stadt. Meine 5-jährige wird von meinem Mann "betreut". Für uns alle 3 ist es schwer, aber es funktioniert - ich bin glücklich zu arbeiten und ein wenig Freizeit zu haben, am Wochenende holen wir ganz viel nach und ich habe viel Zeit für die Familie. Für uns ist es in Ordnung, wenn auch nicht immer schön. Aber frag nicht, was andere erzählen und warum ich die Erziehung unseres Kindes dem Staat und meinem Mann überlasse - es könnte doch nicht so schlimm sein....... Mach es so, wie Du Dich wohl fühlst - es wird immer Leute geben, die Dich unterstützen und welche, die dagegen sind.
die ostzicke
Ein schweres Thema!
Was soll man da raten...hm..also ich kann verstehen, daß du nach vielen Jahren wieder ein eigenständiger Mensch sein willst. Selbstbestimmt und frei. Vor allem nach der Trennung von deinem Mann. Das ist normal und auch natürlich. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt.
Ich möchte aber zu bedenken geben, daß du etwas aufgibst. Etwas, das du nie wieder bekommen wirst. Das Aufwachsen deiner Kinder. Ihre Sorgen und Ängst, die Dinge des normalen Lebens.
Ich habe nach der Geburt meiner Kinder immer weitergearbeitet, mein Mann ist Hausmann gewesen.
Mir fehlt diese Zeit. Sie ist verloren und wird nie wiederholt werden können.
Ich war als Kind bis zum Alter von 7 Jahren die meiste Zeit des Tages bei einer Tagesmutter. Die Vertrautheit zu meiner Mutter hat sich nich mehr eingestellt und wir haben auch heute noch ein liebevolles aber schwieriges Verhältnis.
Ich bin für mich zu der Erkenntnis gelangt, daß die Zeit die uns mit unseren Kindern geschenkt wird so winzig klein ist. diese Zeit, die sie mit uns verbringen wollen sollten wir für sie da sein.
Wenn es dann an der Zeit ist, sie alleine fliegen zu lassen, dann kommt wieder die Zeit der Eltern.
Aber das gilt für mich, was du empfindest und fühlst, das kannst nur du wissen.
Ich wünsche dir Mut für deine Entscheidungen.
Liebe Grüße
Isabelle
Hallo,
oh ja, ich kenne sie genau, die Zwickmühle in der Du steckst. Wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich es machen. Auch wenn es mir das Herz brechen würde. Aber wer sagt denn, dass es ein "für immer" bedeutet?
Schließlich leben wir in einem zivilisierten Land in welchem man immer telefonieren oder chatten kann und ganz im Notfall auch in wenigen Stunden bei den "lieben Kleinen" ist.
Und: wenn Du es nicht machen würdest, würde immer das "was wäre gewesen wenn..." im Raum stehen, oder?
Viele Grüße von
Sonja
Übel dass es immer noch so starre Meinungen zum "richtigen" Rollenspiel gibt.
Versuche Dich nicht beirren zu lassen. Du scheinst keine leichtfertige Entscheidung zu treffen und solltest Dich nicht von einer uneinsichtigen und eventuell etwas neidischen Umgebung einschüchtern lassen.
Ich wünsch Dir viel Kraft und einen guten Weg!
Liebe Grüße,
Mohne
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