Für mich war wichtig zu verstehen was mich antreibt.Warum nähe ich? Warum nähe ich Kleidung? Warum nähe ich fast ausschließlich für mich?
- Ich bin unabhängig von der gängigen Mode- abgesehen mal davon das man auch bei Stoffkäufen gewissen Modeerscheinungen unterworfen ist
Durch ein über die Jahre angesammeltes Stofflager kann ich aus einer Fülle von Basics und Modestoffen wählen und finde fast immer den für mich in diesem Moment passenden Stoff. Ich muss keine Blumenhosen tragen nur weil alle es tun, keine Oversized Shirts und Maxi Kleider - Die Kleidung ist auf meine Körpergröße abgestimmt
Mit nur 1,60m findet man so gut wie nie passende Hosen,Röcke oder Kleider. Alles ist zu lang und die Proportionen stimmen nicht - Die Passform ist besser als bei Kaufkleidung (aber lange noch nicht perfekt)
Ich kann Kleidungsstücke an meine Figurbesonderheiten anpassen. Kurzer Oberkörper, ausgeprägter Po, sehr wenig Oberweite, sehr schmale Taille. Durch gut sitzende Kleidung erhöhe ich meine Selbstbefinden und meine Selbstsicherheit. - Ich beschäftige mich mit mir selbst und etwas was mir gut tut
Was steht mir überhaupt, was mag ich an mir? Mich so mit mir selbst zu beschäftigen tut mir gut und macht mich fröhlicher. - Meine Hände und Gedanken sind beschäftigt
Ich habe Depressionen. Ich verschweige das nicht, auch wenn das immer noch ein Tabu Thema ist. Oft wenn mein Gedankenkarussell wieder zu sehr ins negative abrutscht, bin ich froh mit meinen Händen und Gedanken etwas Gutes zu schaffen. Mich mit dem jeweiligen Projekt zu beschäftigen hat mich schon oft davor bewahrt tiefer in die Depression zu rutschen. - Ich bin experimentierfreudiger mit Stoffen und Schnitten
Vieles was ich genäht habe waren Versuche ob und wie ich einen bestimmten Stil tragen kann. Meist nur aus günstigen Versuchsstoffen. Wenn es gut ist und ich mich nach ein paar Wochen tragen immer noch gut darin fühle, wird es aus einer hochwertigeren Qualität erneut genäht. - Ich ernte Bewunderung für meine Arbeit
Vielleicht ist das vielen nicht wichtig, aber mir tut es gut wenn meine selbstgenähten Sachen gelobt werden. Und auch Kritik ist mir wichtig um mich zu verbessern. - Ich kann einen gesunden Egoismus ausleben
Ich nähe nur für mich. Vielleicht noch mal für Josephine oder Timon. Aber hauptsächlich für mich.Um mir Gutes zu tun. Um mich glücklich zu machen. Mittlerweile hab ich auch kein Problem mehr beim berühmten "kannst du nicht mal" einfach NEIN zu sagen. Meine Freizeit ist begrenzt und die möchte ich für MICH nutzen.
1 Kommentar:
Sich nur mit sich selbst zu beschäftigen ( also manchmal , nicht ständig ;) )tut definitiv gut . Das hab ich neulich gemerkt , als ich mir mal dazu Zeit nahm , und mir bewusst wurde , wie lange ich schon nicht mehr vor dem Spiegel gestanden und einfach nur ausprobiert habe , was gut aussieht und was nicht . Meist nimmt frau ja morgens rel. schnell etwas aus dem Schrank , allenfalls ein kurzer prüfender Blick und gut ist .
Ich glaube auch , dass es gut tut etwas mit den eigenen Händen zu machen , weil das inzwischen in unserer digitalisierten , getakteten Welt viel zu kurz kommt .
Und was Du schreibst , dass man beim nähen sehr viel mehr Rücksicht auf die eigenen körperlichen Gegebenheiten nehmen kann stimmt definitiv auch . Nicht zu vergessen , dass wenn dann etwas dabei herauskommt in dem frau sich wohlfühlt , dann erzeugt das ein ungleich viel besseres Körpergefühl als wenn man in der von Dir zitierten Blumenjeans sitzt und sich dabei fühlt wie " Wurscht in Pelle " .
Ich wünsch Dir weiterhin viele positive Stunden beim Probieren und Nähen !
LG Dodo
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